3200 Radfahrer aus 14 Nationen bei prächtigem Wetter am Bodensee-Radmarathon 2002

Sie strampelten entweder die Goldtour mit 220 oder die Silbertour mit 140 Kilometern ab. Durchwegs wurden die Wetterverhältnisse und die Organisation gelobt. Bei einem der Start-, Ziel- und Durchgangsorte, in Buechen, half auch der Fussballclub Staad mit.

Rudolf Käser

Nach dem stürmischen und regnerischen Wetter im vergangenen Jahr erlebten die Organisatoren des Radfahrervereins Altenrhein und die Fahrerinnen und Fahrer einen Bilderbuch-Radmarathon.

Zahlreiche Nachmeldungen

Prächtiger Sonnenschein, aber eine kühlende Bise lockte die Fahrer am Samstagmorgen beim Posten in Buechen. Vorerst kamen diejenigen aus der Umgebung oder solche, die bereits am Vortag angereist waren, um ihre Startkarten einzulösen. Werner Graf, beim RV Altenrhein seit Jahren in verschiedensten Funktionen tätig und seit den Anfängen des Radmarathons mit dabei, stellte befriedigt fest: «Bis auf ganz wenige haben alle Vorangemeldeten ihre Startkarte eingelöst.» Bis um neun Uhr konnten die Startkarten abgeholt oder Nachmeldungen vorgenommen werden. «Im Gegensatz zum Vorjahr hatten wir dieses Mal mit Nachmeldungen einen Riesenandrang», meinte Manuela Heimgartner am Nachmeldestand. Vorerst keinen Andrang verzeichneten die Spaghettiausgabe im Restaurationsbetrieb des FC Staad - trotz einem unübersehbaren Hinweisschild. Die kohlehydrathaltige Nahrung kostete halt im Gegensatz zu den offiziellen Verpflegungsangeboten etwas.

Radfahrer fehlgeleitet

Dann erschienen auch schon die ersten Radfahrer, welche beim Startort Lindau losgefahren waren. «So, da haben wir schon den ersten Posten geschafft», stellte eine Teilnehmerin fest. Ob ihr bewusst war, dass noch ein langer Weg auf sie wartete? Immerhin hatten sie und ihre Gruppe mehr Glück als einige Fahrer vorher. Unverbesserliche leisteten sich einen ziemlich primitiven Streich, indem sie die Streckenschilder umänderten. Die Folge war, dass einige Radfahrer über Rorschach statt direkt vom Buriet her den Posten Buechen anfuhren. «Mit solchen Sachen müssen wir leider jedes Jahr leben», erklärte Ivano Baumgartner, Verantwortlicher für die Infrastruktur. «Wir setzen deshalb permanent Helfer auf der Strecke ein, welche die Beschilderung laufend überwachen und in Ordnung bringen.»

Wenig zu tun für Samariter

Gegen elf Uhr trafen erste Fahrer ein, welche beim deutschen Posten Ailingen zum Radmarathon aufgebrochen waren. Noch recht frisch wirkten zwei Wollerauer, obwohl sie bereits rund 90 Kilometer in den Beinen hatten. Einer von ihnen, Karl Beeler, feierte eben erst den vierzigsten Geburtstag. Er zeigte sich entschlossen, durchzuhalten. «Ich habe vor vier Jahren mit dem Radfahren begonnen. Nun habe ich extra für die Bodenseerundfahrt trainiert.» Das Wetter, die Organisation, die Strecke am Bodensee, all das sei sensationell, meinte er zufrieden. «Es läuft alles rund», zog Ivano Baumgartner um 11 Uhr eine beruhigende Zwischenbilanz. Auch am Posten des Samaritervereins Staad-Altenrhein stellten Erich Frei und seine zwei Helferinnen befriedigt fest: «Alles normal, fast keine Muskelprobleme und keine Schürfungen.»

Boomjahre sind vorbei

Längst sind die Zeiten vorbei, wo auch am Bodensee-Radmarathon ein Boom herrschte und über 10 000 Radbegeisterte kamen. Heute ist man schon wesentlich bescheidener. «Bei gutem Wetter rechnen wir mit 4000 bis 4500 Teilnehmer», hoffte der OK-Präsident Peter Hübscher vor der Rundfahrt. Seine Erwartungen wurden zwar mit 3230 Teilnehmern nicht ganz erfüllt. Trotzdem zeigte er sich zufrieden, zumal der Bodensee-Radmarathon in der Schweiz immer noch eine der zugkräftigsten Volksradtouren ist. Ein Teilnehmer kam sogar aus Brasilien.

 

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Montag, September 29, 2003