Uzwil. Herrliches Sommerwetter und eine abwechslungsreiche Strecke rund um die Alpsteinregion animierten rund 2100 Radfahrerinnen und -fahrer zur Beteiligung an der 29. Säntisrundfahrt.
Ernst Inauen
Die 29. und in dieser Form zweitletzte Säntisrundfahrt verlief einmal mehr sehr erfolgreich. Über 2100 Teilnehmer, die sich mehrheitlich begeistert und voll des Lobes über die abwechslungsreichen Strecken und die gute Organisation äusserten, zeigen einmal mehr die Beliebtheit der radsportlichen Veranstaltung.
Ein deutscher Teilnehmer, der schon seit vielen Jahren zu den treuen Kunden zählt, meinte: «Ich bin begeistert von eurer Rundfahrt. Jedes Jahr sehe ich auf der Tour wieder Neues. Die herrliche Landschaft, die Atmosphäre und die tadellose Organisation beeindrucken mich immer wieder». So sei auch der unerwartete Viehabtrieb auf dem Bendel bei Hemberg trotz Behinderung ein spezielles Erlebnis gewesen. Allgemein bedauerten die meisten deutschen und schweizerischen Radsportfreunde, dass im nächsten Jahr zum letzten Mal auf der Originalstrecke gestartet werden soll. Als Gründe für dieses Vorhaben mussten die Organisatoren die Überalterung des Vereins und Schwierigkeiten mit der Rekrutierung von Helferinnen und Helfern anführen.
An der 29. Internationalen Säntisrundfahrt fanden die Teilnehmenden aus der ganzen Schweiz und aus Deutschland ideale Bedingungen vor. An den Startorten Uzwil, Gams und Goldach herrschte am Samstagmorgen Hochbetrieb. Angesichts des angekündigten heissen Tages zogen die Teilnehmenden einen frühen Start vor. Dies war kein schlechter Entscheid, stiegen doch die Temperaturen am Nachmittag auf sehr hohe Werte. Zudem wehte im Rheintal auf der langen Rheindammfahrt ein merklicher Gegenwind.
Eine starke Zunahme verzeichnete in diesem Jahr die anforderungsreiche Biketour, die auch in den kommenden Jahren weiter durchgeführt wird. Über 550 konditionsstarke Bikerinnen und Biker genossen dieses Sporterlebnis. Die kurze Radtour B über 60 Kilometer absolvierten vor allem Familien und weniger gut Trainierte. Eine aufgestellte Frauengruppe aus Zuzwil bestritt wie seit Jahren ebenfalls den Kurs im unteren Toggenburg und Appenzellerland.
Begeisterung war auch bei den Teilnehmenden auf der Originalstrecke zu spüren. Auffallend ist die zunehmende Zahl sportlicher Frauen, welche die 150 Kilometerstrecke problemlos bestritten. Eine nicht alltägliche Variante wählten die drei Tandempaare, die sich auf ihrem stabilen Stahlross auf den Weg machten.
Neben dem Schweizer Hauptkontingent können die Organisatoren noch immer auf Hunderte begeisterter deutscher Radsportfreunde zählen. Sie kommen aus allen Teilen des Nachbarlandes Ein 77-jähriger Radler aus Gerolstein in der Eifel legte die 700 Kilometer lange Strecke von seinem Wohnort bis zum Start in Goldach auf seinem Rennrad zurück. Während vier Tagen sei er unterwegs gewesen und kehre auch radelnd zurück, erzählte er stolz. Nächstes Jahr fahre er bereits zum 20. Mal die grosse Tour, die er zu den schönsten Rundfahrten Europas zählt.
Das grosse Radsportfest erforderte von den Mitgliedern des organisierenden VMC Algetshausen einen Grosseinsatz. Bereits am Donnerstag und Freitag nahmen die Verantwortlichen die Markierung der Strecken und die Vorbereitungen an den Start- und Kontrollposten in Angriff. Am Starttag selber hiess es für alle beteiligten Helferinnen und Helfer pünktlich um fünf Uhr morgens antreten, um rechtzeitig bereit zu sein für die Teilnehmenden.
Rund 100 freiwilige Vereinsmitglieder und Sympathisanten leisteten flotte Arbeit, wie auch OK-Präsident Marcel Rutz bestätigte. Eigentlich sei es sehr schade, dass ein so gut eingespieltes Team die Säntisrundfahrt nach der 30. Austragung nicht mehr weiterführe, meinte er. Allerdings werde die Biketour auch in Zukunft ein fester Bestandteil des sportlichen VMCA-Angebots bleiben. Solche Einsätze stärkten den Zusammenhalt und die Kameradschaft, meinte Rutz. Die Posten- und Ressortchefs vermeldeten überall einen reibungslosen Ablauf und eine gute Stimmung im Fahrerfeld.
Copyright Andreas Meier
Sonntag, September 07, 2003